Buddhismus ist in Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet. Dabei bieten gerade doch die buddhistischen Lehren einen großen Nutzen in der von Stress und Angst geplagten westlichen Welt.
In Deutschland ist der Buddhismus seit etwa 150 Jahren verbreitet und zählt 250 000 Anhänger. Die Anfänge des Buddhismus hierzulande sind stark mit Arthur Schoppenhauers verknüpft. Dieser beschäftigte sich intensiv mit der indischen Philosophie. Seine ersten Quellen waren in englischer und französischer Sprache geschrieben. Dieses Wissen bereitete er auf deutsch auf. Auch viele andere deutsche Forscher wurden auf seine Theorien aufmerksam und stützen eigene Publikationen auf seinen Namen. Dies führt dazu, dass eine neue Art deutscher Pioniere des Buddhismus entstanden.
Während des Kaiserreiches und der Weimarer Republik wuchs die Anzahl der Buddhisten in Deutschland stetig an. Selbst die Führung des Dritten Reiches fand Gefallen am Buddhismus und entwendete einige Bräuche für ihre Rituale. Dennoch stoppte in dieser Zeit die Weiterentwicklung des Buddhismus in Deutschland.In den Zeiten nach dem Krieg wurde die Welt multikultureller. Immer neue Einflüsse gelangten nach Deutschland und wurden auch immer weniger skeptisch beäugt. 1958 wurde die DBU, die Deutsche Buddhismus Union als Dachverband für eine Vielzahl kleiner Untergruppen gegründet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der wachsenden Europäisierung entstand außerdem, die EBU, die sogenannte Europäische Buddhistische Union. Waren es Anfang der siebziger Jahre nur rund 30 buddhistische Gruppen und Gemeinschaften in Deutschland, so existieren derzeit rund 600 buddhistische Gruppen, Gemeinschaften und Vereine.
Der Buddhismus teilt sich in verschiedene Richtungen auf. Die beliebtesten davon in Deutschland sind:
- Theravada
- tibetischer Buddhismus und
- Zen-Buddhismus.
Der Buddhismus beruht auf den Lehren Siddhartha Gautama. Dieser lebte zwischen dem vierten und fünften Jahrhundert vor Christus in Nordindien. Ihm wird die Rollo des historischen Buddha zugetan, welche sich jedoch vom mystischen Buddha unterscheidet. Buddha bedeutet wörtlich „Erwachter“.
Der Buddhismus lehnt generell radikale Wege ab und folgt dem Wege des Friedens. Siddhartha Gautama erlangte mit 35 Jahren ein Erlebnis des Erwachens. Dadurch erreichte er eine Vielzahl von nacheinander folgenden Erkenntnissen, welche dazu führten, das so die buddhistischen Lehren daraus entstanden. Kurz nach seiner Erkenntnis begann Siddhartha Gautama seine Lehre an erste Schüler zu verbreiten und eine buddhistische Gemeinde zu gründen. Mit 80 Jahren starb Siddhartha Gautama, welcher bis zu diesem Tag durch Nordindien wanderte.
Zu dem Fundament des Buddhismus gehören die vier edlen Wahrheiten:
[checklist]- das Leben ist von der Geburt bis zum Tod durch Leid dem dukkha geprägt.
- Gier, Hass und Verblendung sind die Gründe für dieses Leid
- Leid lässt sich durch die Vermeidung dieser Ursachen verhindern, was zur Entstehung von Glück führt.
- Die Wege um Leid zu vermeiden und Glück entstehen zu lassen stehen in den Übungen des Edlen Achtfachen Pfades, welcher aus dem rechten Handeln, der rechten Absicht, dem rechten Reden, der rechten Erkenntnis, rechter Übung, dem rechten Lebenserwerb, Achtsamkeit und Meditation besteht.
Gemäß der Lehre Buddhas folgen unerleuchtete Wesen einem leidvollen Kreislauf, dem Samsara unterworfen, welcher sich aus stetiger Geburt und Wiedergeburt zusammen setzt. Durch den Buddhismus soll dieser Kreislauf durchbrochen werden. Die einzelnen Lehren sind hierbei die Werkzeuge, um dem Kreislauf zu entfliehen.
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