Die buddhistische Lehre kommt aus Asien und besagt, dass alle Wesen einem leidvollen und endlosen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt unterworfen sind. Das Ziel ist es, Leid und Unvollkommenheit zu überwinden um den Zustand der Erleuchtung, das Eintreten ins Nirwana zu erreichen. Als Nirwana werden die Leidlosigkeit und ein Zustand des Glückes verstanden. Der Edle Achtfache Pfad ist die Anleitung und der Weg, mit dessen gelebter Praxis genau dieses Ziel der Erleuchtung zu realisieren ist.
Das Prinzip des Edlen Achtfachen Pfades
Der Edle Achtfache Pfad ist wesentlicher Lehrinhalt sämtlicher buddhistischer Schulen und ist ein zentrales Element der Lehre. Dieser Weg zur Erleuchtung besteht, wie der Name schon vorwegnimmt aus acht Gliedern:
- die rechte Sicht
- das rechte Denken
- die rechte Sprache
- das rechte Handeln
- die rechte Lebensweise
- die rechte Hingabe
- die rechte Achtsamkeit
- die rechte Versenkung.
Der Begriff „Pfad“ wird jetzt aber nicht so verstanden, dass ein Punkt nach dem anderen gelebt werden soll. All diese Stufen sind von gleicher Wichtigkeit und sollten jederzeit geübt und gelebt werden. Das Wort „recht“ bedeutet in diesem Zusammenhang auch vollkommen.
Meist sehen Menschen nur das. was sie auch sehen wollen und vieles was lästig und unangenehm ist, wird übersehen. Vor allem wird meist nur mit den Augen gesehen. Es wird nicht wahrgenommen, was gesehen wird. Die rechte Sicht bedeutet zu erkennen, was man mit den Augen sieht. Mit rechtem Denken ist gemeint, seine Gedanken zu prüfen. Sind sie heilsam und gut für einen Selbst und die Umwelt, oder sind es vielmehr Gedanken, die Leid nach sich ziehen können.
Die Gruppe der Sittlichkeit
Das falsche Wort kann eine wahre Waffe sein und schwer verletzen. Sprache kann vieles anrichten und manch einer ist sich dessen gar nicht bewusst. Nicht umsonst gibt es Menschen die Gerüchte säen oder schneller reden als sie denken oder gar bewusst lügen. Doch die Bedeutung der Sprache beginnt schon beim Schweigen, was in vielen Situationen genau das Richtige wäre.
Die rechte Sprache meidet Lügen, Beleidigung oder Geschwätz. Auch das rechte Handeln muss wohl überdacht werden. Töten, Quälen, Stehlen und sittliche Verfehlungen nehmen immer mehr zu. Rechtes Handeln ist, Eigenverantwortung für unser Tun zu übernehmen.
Ebenso zur Gruppe der Sittlichkeit gehört die rechte Lebensweise. Auf unrechten Lebenswandel sollte verzichtet werden. Diese Stufe besagt auch, dass man einen Beruf ausüben sollte, der anderen Lebewesen nicht schadet. Das Leben an sich sollte im Hier und Jetzt stattfinden und sich nicht anVergangenheit oder Zukunft orientieren.
Die Vertiefungs-Gruppe
Alles, was Menschen tun und machen, bedarf der Hingabe. Heute ist es meist so, dass gewinnorientiert gelebt wird. Alles muss einen Nutzen oder Gewinn haben. Die buddhistische Lehre sagt hier eher: „Tue etwas um es zu tun.“ Dies gilt auch für alle alltäglichen Dinge und Tätigkeiten.
Die rechte Achtsamkeit beginnt bereits bei der Körperwahrnehmung. Man sollte immer voll und ganz bei der Sache sein und sich auf das konzentrieren, was gerade getan wird.
Der letzte Punkt, die rechte Versenkung bezieht sich auf das Ich. Im Buddhismus gibt es viele Möglichkeiten, unter anderem die Meditation, um seine eigene Mitte zu finden.
Diese vereinfacht ausgedrückten Stufen des Edlen Achtfachen Pfades sind leicht in das eigene Leben zu integrieren und können auf diese Art zu einem bewussteren und schöneren Leben verhelfen.
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