Wer das Shunyata versteht, hat verstanden, im Augenblick leben zu können und sich vom starren Leben zu befreien. Das Shunyata kann auf diese Weise als der Weg zum persönlichen Glück und der eigenen Zufriedenheit verstanden werden. Doch was steckt genau hinter der Vorstellung des Shunyatas und wie kann es erreicht werden?
Was bedeutet Shunyata?
Shunyata ist ein zentraler Begriff der buddhistischen Leere, der der alt-indischen Sprache Sanskrit entstammt. Er wurde insbesondere von Nagarjuna ausgearbeitet und als wesentlicher Teil in seine Lehre aufgenommen. Er beschreibt die Vorstellung davon, dass alle Dinge leer und frei von Dauerhaftigkeit sind. Aus diesem Grund wird Shunyata auch als die „Leere“ bezeichnet. Ein weiterer Aspekt ist die Wechselwirkung mit anderen Dingen. Das bedeutet, dass sich alle Dinge gegenseitig bedingen und jede Wirkung immer eine Ursache hat.
Die Vorstellung der „Leere“
Im Hintergrund des Shunyata steht das Anatta, die Lehre, die besagt, dass keine Existenz ein festes Selbst hat, sondern immer einer physischen und psychischen Veränderung unterliegt. Diese Leere ist somit nicht gleichzusetzen damit, dass Dinge nicht existent sind. Viel eher geht es darum, dass nichts in der Welt konstant ist und die Welt selbst nicht als eine Welt des Seins, sondern des Werdens verstanden wird. Alles unterliegt einer Veränderung und einer Entstehung, somit gibt es keine feste Vorstellung von Realitäten, denn diese ändern sich ständig.
Shunyata im Yoga
Bezogen auf eine Person, beispielsweise in der Vorstellung des Yogas, bedeutet das Shunyata, innerlich loszulassen. Es soll ein Zustand beschrieben werden, der es einem selbst ermöglicht, sich durch diese Leere von unwichtigen Dingen zu befreien. Erst dadurch ist es möglich, seine Natur überhaupt zu erfahren und sich zu verwirklichen. Das Shunyata ist notwendig, um überhaupt erst eine göttliche Fülle erreichen zu können.
Das ist vereinbar mit der buddhistischen Auffassung des Shunyata, denn laut Buddhismus ist die Vorstellung davon, es gäbe ein festes Selbst, überhaupt erst die Ursache für das menschliche Leid. Verfestigte Denkmuster und Erfahrungen beeinträchtigen nach dieser Vorstellung das Leben zu stark, von diesen soll sich folglich gelöst werden.